Die Provinz Oberschlesien war eine Provinz des preußischen Staates in Deutschland, die von 1919 bis 1945 bestand. Sie lag im östlichen Teil des heutigen Polens und grenzte im Westen an die Provinz Niederschlesien, im Norden an die Provinz Posen und im Osten an das damalige Tschechoslowakien.
Oberschlesien war eine stark industrialisierte Region und besaß große Vorkommen an Kohle, Eisen und anderen Rohstoffen. Dies führte zur Entwicklung einer Vielzahl von Bergwerken, Hüttenwerken und anderen Industriebetrieben. Die Region war von großer Bedeutung für die deutsche Wirtschaft und trug wesentlich zur Industrialisierung des Deutschen Reiches bei.
Die Bevölkerung Oberschlesiens war sehr heterogen. Neben den deutschen Einwohnern lebten dort auch Polen, Tschechen und andere ethnische Minderheiten. Insbesondere die polnische Bevölkerung wurde oft diskriminiert und unterdrückt, was zu Konflikten und Spannungen führte.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Oberschlesien zum Gegenstand eines Grenzkonflikts zwischen Polen und Deutschland. 1921 wurde schließlich ein Gebietsabtretungsverfahren durchgeführt, bei dem ein Großteil der Region an Polen fiel. Ein kleinerer Teil blieb jedoch unter deutscher Verwaltung.
Die Provinz Oberschlesien hatte eine bewegte Geschichte und wurde sowohl im Zweiten Weltkrieg als auch bei der anschließenden Neuordnung Europas stark von den politischen Entwicklungen beeinflusst. Heute gehört die Region größtenteils zu Polen und wird als Teil der Woiwodschaften Schlesien und Oppeln bezeichnet. Ein kleiner Teil im Westen gehört hingegen zu Deutschland und liegt in den Bundesländern Sachsen und Brandenburg.
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